Saimaa Trio im Jazzclub Lippstadt

Das Trio Saimaa mit Gast Willem Schulz (Cello) spielt am 04. Apri 2013. im Jazzclub Lippstadt

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CDs

  • Juuret (2011)
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  • Taika (2007)
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Nächste Konzertempfehlung im Jazzclub Lippstadt

06.06.2013 Tropical Turn

 

Jazzclub Lippstadt in der Werkstatt 2008

„Musikalischer Orient-Trip – Das Trio Crystal Silence setzte im Jazzclub auf nahezu meditative Klänge

Für gewöhnlich geben die ersten Töne die Richtung vor. Auch bei Crystal Silence ist es nicht etwa so, dass man die Musik der Band nicht irgendwie einordnen könnte. Dennoch erfüllt am Donnerstagabend beim Jazzclub ein etwas anderer Sound die Werkstatt; keiner, den man für gewöhnlich mit Jazz verbindet. Sphärische Klänge durchziehen den Raum, und schon ist einem, als schlösse man besser die Augen, denn von nun an geht es in die Abteilung des Träumens.

Detlef Brune (Keyboard, Klavier), Walter Weihs (Saxofon) und Christoph Hermsen (Percussion) zelebrieren einen fragilen Sound. Getragen wird er von den weichen Klängen des Pianisten und einem dichten Klangteppich des Percussionisten. Zusammen mit den koloraturreichen, aber straffen Melodiebögen des Saxofonisten ergibt das einen nahezu weltmusikalischen, sehr facettenreichen Sound, der an die „coolen“ Klänge Jan Garbareks, aber auch die orientalischen Stücke Andreas Vollenweiders erinnert.

Crystal Silence Jazzclub Lippstadt 2008

In jedem Fall inspiriert er, denn bei der Musik von Crystal Silence ziehen unwillkürlich Bilder auf, in denen man den Zug einer Karawane oder einen Besuch im Souk assoziiert. Kein Wunder bei Titeln wie „Nomads“ und „Hadj“. Die Musik wird sinnlich und hat einen nahezu meditativen Charakter. Da wird die Geräuschkulisse schon mal als störend empfunden. Die Musiker haben, wie sie sagen, selbst Bilder im Kopf. Detlef Brunes Komposition“A Foggy Lake“ etwa beschreibt den Möhnesee, wie er im morgendlichen Dämmerlicht von Sonnenstrahlen „geweckt“ wird.

Die Musik des Ensembles fordert den Zuhörer heraus, sich neuen Klangwelten zu öffnen. Dabei sind es doch Kompositionen von Chick Corea, John Coltrane, Wayne Shorter oder Abdullah Ibrahim, die die drei Musiker aus Soest und Lippstadt im Repertoire haben.

Die lassen sich zwar nicht so schnell heraushören, machen jedoch das Ensemble, das immer mehr auch Eigenkompositionen einbringt, zu einem ganz individuellen Gespann — das übrigens schon einmal 2003 in Lippstadt und erst im vergangenen Jahr beim Friedensgebet in der Jakobikirche zu hören war. In den Zugaben zeigt das seit zehn Jahren bestehende Trio jedoch, dass es sich – etwa mit Duke Ellington – im klassischen Jazz ebenso zuhause fühlt.“

Vielen Dank an Marion Heier für diese außergewöhnlich gelungene Reportage!

Jazzclub Lippstadt im Tivoli Lippstadt 2003

Vielen Dank an Herr Skutnik (Der Patriot Lippstadt) für die außerordentlich gelungene Berichterstattung über unseren Auftritt am 05.06.03 im Jazzclub Lippstadt mit dem Titel „Grenzenlose Weite – Das Trio Crystal Silence kombinierte im Jazzclub-Konzert im Tivoli Jazz mit orientalischen und mediterranen Elementen“

Der Saxofonist wechselt die Brille. Der Keyboarder zündet drei Räucherstäbchen an: „Das machen wir eigentlich immer. Ist gut für die Atmosphäre.“ Und ziemlich pünktlich, eigentlich ungewöhnlich in diesem Geschäft, beginnt die musikalische Reise in der Lounge am Tivoli…

Crystal Silence nennt sich das Trio, das am Donnerstag Gast des Lippstädter Jazzclubs war. Der Name ist Programm. Zum einen bezieht er sich auf einen Anfang der 70er von Chick Corea und Gary Burton komponiertes Stück, zum anderen steht er für das Ziel, atmosphärischen und durchsichtigen Jazz mit meditativen Elementen zu spielen. „Wir sind Randgängger er“, sagt Detlef Brune. „Arrangement und Improvisation stehen gleichwertig nebeneinander.“

Geografisch zwar aus der Nähe stammend, aus Soest und Werl, ist die musikalische Weite der drei Musiker fast grenzenlos. Orientalische, fremd klingende Stilistiken wechseln mit europäisch-bekannten. Schwierig einzuordnen ist der Stil. Deswegen wählt man die diffuse Bezeichnung Worldmusic.

Crystal Silence beim Jazzclub Lippstadt 2003

Detlef Brune setzt auf seinem Keyboard mit Ostinati ein, Christoph Hermsen begleitet ihn auf seinen Percussionsinstrumenten, und Walter Weihs lässt nach einigen Takten das Sopran-Saxofon erklingen. „Hadj“ heißt der erste Titel, von Abdullah Ibrahim komponiert, und der Zuhörer spürt der meditativen Grundstimmung nach. Im mediterranen und arabischen Raum bleiben die Musiker erst einmal. Kompositionen mit Titeln wie „Sais“, „Nomads“ von Zakir Hussain und „Bilal“ – benannt nach dem ersten Muezzin, also Rufer zu den islamischen Gebetszeiten, noch unter Mohammed – sind eindeutige Anzeichen, die sich musikalisch sehr deutlich ins Gehör bringen.

Teilweise ungewöhnlich geht die Formation mit dem Originalmaterial um. Manchmal zerpflücken sie die Takte, manchmal die Themen. Sie interpretieren die Stücke sehr eigenwillig, immer hörenswert, authentisch.

Bei „Bilal“ beispielsweise verschiebt sich die orientalische Stilistik plötzlich in eine afro-karibische und führt wider zurück in die orientalische. Duke Ellingtons „Caravan“ kommt erst langsam in die Gänge, um dann nachher flott ans Ziel zu gelangen mit sehr guten Soli der drei Musiker. Ihr Spiel mit überraschenden Elementen macht das Zuhören spannend. Außerdem scheint Tenor- und Sopran-Saxofonist Weihs seinen Garbarek gut zu kennen.

Neben Bearbeitungen von Ralph Towner, Carla Bley, Chick Corea, Wayne Shorter und Joe Zawinul spielt Crystal Silence auch eine Eigenkomposition, „Der Schnee der letzten Nacht“, ein etwas sperriges, nichtsdestotrotz hörenswertes Arrangement. Die Zuhörer waren begeistert und entließen das Trio erst nach zwei Zuganben.“

Jazzclub Hamm 2001

Vielen Dank an Dr. Thorsten Frerk vom Westfälischer Anzeiger für die außerordentlich positive Berichterstattung vom 30.11.01 im Jazzclub Hamm unter dem Titel:

„MUSIK Interessante Klangbilder – „Crystal Silence“ boten den Zuhörern bewegten Jazz. Stücke ließen zahlreiche unterschiedliche Einflüsse erkennen

Jazz oder Worldmusic? Worldmusic und Jazz? Jazz mit Worldmusic? So ganz einfach ist die Einordnung dessen, was „Crystal Silence“ am vergangenen Freitag im Haus an der Geinegge den Besuchern des Jazzclubs präsentierten, nicht.

Und vielleicht ist die Frage gerade im Jazz auch gar nicht so wichtig. Zwar helfen Schubladen bei der Orientierung, verhindert die Zuordnung der Musik einer Band zu einer Stilrichtung, dass man als Zuhörer auf der falschen Veranstaltung landet, aber sie
verschließen zugleich auch Horizonte, engen ein und fordern Anpassung. Dabei ist es gerade die Offenheit gegenüber Einflüssen von außen wie von innen, die den Jazz interessant macht.

Crystal Silence Netword Jazzclub Hamm

Und Interessant waren die Klangbilder, die Detlef Brund (Keys), Walter Weihs (Saxophon) und Christoph Hermsen (Percussions) vor den etwa 70 Zuhörern im Jazzclub Hamm entfalteten, allemal. Stücke von Komponisten unterschiedlichster Herkunft hatte sich das Trio vorgenommen, darunter Jazzgrößen wie Herbie Hancock, John Coltrane, Duke Ellington oder Chick Corea. Aber mit Abdullah Ibrahim, Zakir Hussain oder Sun Ra eben auch solche Komponisten, deren Platten wohl eher weniger in der Jazz-Schublade zu finden sind. Die Musiker stellten diese unterschiedlichen Richtungen nicht einfach nur nebeneinander. Sie verliehen ihnen durch ihre Arrangements und ihren Sound eine durchgehende Linie, einen gemeinsamen Nenner, der sich durch den gesamten Abend zog.

Cooles Sax und weiche Keyboards

Das „coole“ Saxophon Walter Weihs‘, die weichen Glockensounds, die Detlef Brund an seinem Keyboard mit sehr indirekten Flächen kombinierte, und die Vielfalt der Percussion-Instrumente, die Christoph Hermsen zu weit mehr nutzte, als nur zur Erzeugung eines durchgehenden Rhythmus – diese Elemente fanden sich in beinahe allen Stücken wieder, schafften einen sehr runden Gesamtsound, der es den Zuhörern leicht machte, sich in die unterschiedlichen Stücke hineinzufühlen. Vielleicht an der einen oder anderen Stelle sogar ein wenig zu leicht. Manches Mal wären ein paar Ecken und Kanten eine Bereicherung gewesen, hätten die Aufmerksamkeit des Publikums stärker gefordert und es aufgerüttelt, hätten die Musik noch etwas stärker in den Mittelpunkt gerückt. Aber gerade für Besucher, die vielleicht noch nicht zu den eingefleischten Jazzfans zählen, waren „Crystal Silence“ ein überaus geeigneter Einstieg, öffneten Türen, statt sich einzuigeln, machten Lust auf mehr, statt abzuschrecken. So wundert es nicht, dass die anschließenden Zugabeforderungen ausgesprochen energisch ausfielen.“