Jazzclub Hamm 2001

Vielen Dank an Dr. Thorsten Frerk vom Westfälischer Anzeiger für die außerordentlich positive Berichterstattung vom 30.11.01 im Jazzclub Hamm unter dem Titel:

„MUSIK Interessante Klangbilder – „Crystal Silence“ boten den Zuhörern bewegten Jazz. Stücke ließen zahlreiche unterschiedliche Einflüsse erkennen

Jazz oder Worldmusic? Worldmusic und Jazz? Jazz mit Worldmusic? So ganz einfach ist die Einordnung dessen, was „Crystal Silence“ am vergangenen Freitag im Haus an der Geinegge den Besuchern des Jazzclubs präsentierten, nicht.

Und vielleicht ist die Frage gerade im Jazz auch gar nicht so wichtig. Zwar helfen Schubladen bei der Orientierung, verhindert die Zuordnung der Musik einer Band zu einer Stilrichtung, dass man als Zuhörer auf der falschen Veranstaltung landet, aber sie
verschließen zugleich auch Horizonte, engen ein und fordern Anpassung. Dabei ist es gerade die Offenheit gegenüber Einflüssen von außen wie von innen, die den Jazz interessant macht.

Crystal Silence Netword Jazzclub Hamm

Und Interessant waren die Klangbilder, die Detlef Brund (Keys), Walter Weihs (Saxophon) und Christoph Hermsen (Percussions) vor den etwa 70 Zuhörern im Jazzclub Hamm entfalteten, allemal. Stücke von Komponisten unterschiedlichster Herkunft hatte sich das Trio vorgenommen, darunter Jazzgrößen wie Herbie Hancock, John Coltrane, Duke Ellington oder Chick Corea. Aber mit Abdullah Ibrahim, Zakir Hussain oder Sun Ra eben auch solche Komponisten, deren Platten wohl eher weniger in der Jazz-Schublade zu finden sind. Die Musiker stellten diese unterschiedlichen Richtungen nicht einfach nur nebeneinander. Sie verliehen ihnen durch ihre Arrangements und ihren Sound eine durchgehende Linie, einen gemeinsamen Nenner, der sich durch den gesamten Abend zog.

Cooles Sax und weiche Keyboards

Das „coole“ Saxophon Walter Weihs‘, die weichen Glockensounds, die Detlef Brund an seinem Keyboard mit sehr indirekten Flächen kombinierte, und die Vielfalt der Percussion-Instrumente, die Christoph Hermsen zu weit mehr nutzte, als nur zur Erzeugung eines durchgehenden Rhythmus – diese Elemente fanden sich in beinahe allen Stücken wieder, schafften einen sehr runden Gesamtsound, der es den Zuhörern leicht machte, sich in die unterschiedlichen Stücke hineinzufühlen. Vielleicht an der einen oder anderen Stelle sogar ein wenig zu leicht. Manches Mal wären ein paar Ecken und Kanten eine Bereicherung gewesen, hätten die Aufmerksamkeit des Publikums stärker gefordert und es aufgerüttelt, hätten die Musik noch etwas stärker in den Mittelpunkt gerückt. Aber gerade für Besucher, die vielleicht noch nicht zu den eingefleischten Jazzfans zählen, waren „Crystal Silence“ ein überaus geeigneter Einstieg, öffneten Türen, statt sich einzuigeln, machten Lust auf mehr, statt abzuschrecken. So wundert es nicht, dass die anschließenden Zugabeforderungen ausgesprochen energisch ausfielen.“