24.06.2015: Talking Steel auf der „Open Stage“ im Schlachthof

Talking Steel SchlachthofAm Mittwoch, d. 24.06.2015 spielt die Steeldrum-Band “Talking Steel” im Rahmen der Veranstaltungsreihe Open Stage im Soester Schlachthof. Der Beginn ist 20:30 Uhr. Der Auftritt der Gruppe wird ca. 20 – 30 Minuten dauern und einen Querschnitt aus dem Repertoire bieten. Dabei werden Stücke aus den musikalischen Bereichen wie Latin, Pop, Rock, Caribbean, Jazz und Klassik zu hören sein.

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Zehn Jahre „kristallklare Stille“

Klaus Bunte, Westfalenpost Soest am 01.11.08:

Zehn Jahre „kristallklare Stille“ Soester Trio feierte Geburtstag in der Brunsteinkapelle

Anedkdoten, orientalische Geschichten und ein klingendes japanisches Haiku
Soest – Sie entstanden zur gleichen Zeit, also feierten sie auch gemeinsam: Das Jazztrio „Crystal Silence“ und die Brunsteinkapelle in ihrer Eigenschaft als Atelier von Fritz Risken. Trotz der ungewöhnlichen Uhrzeit – gestern Abend 17 Uhr – gab es rasch Platzprobleme in der kleinen Kapelle. Delef Brune (Klavier), Christoph Hermsen (Perkussion) und Walter Weihs (Saxophon) spielten Highlights aus zen Jahren und vier CDs, von denen vor allem die letzte eine Art Meileinstein darstellte, weil sie ausschließlich aus Eigenkompositionen besteht.

Crystal Silence in der Brunsteinkapelle

Dazu gab es Anekdoten von Freiluftauftritten im Hochsommer, bei denen das Mundstück glühte, oder im Winter, als das Kondenswasser im Saxofon zu gefrieren drohte, oder einem Auftritt bei einer Vernissage, bei der die angesäuselte Künstlerin Weihs versehentlich ein Glas Sekt in den Kragen kippte. Anne-Kathrin Schlegel las zwischendurch orientalische Geschichten und Gedichte, Peter Griffith sang zum Höhepunkt das Stück vom Eremiten, ein ins Deutsche übersetzte und von Brune vertontes Haiku.

Jazzclub Lippstadt in der Werkstatt 2008

„Musikalischer Orient-Trip – Das Trio Crystal Silence setzte im Jazzclub auf nahezu meditative Klänge

Für gewöhnlich geben die ersten Töne die Richtung vor. Auch bei Crystal Silence ist es nicht etwa so, dass man die Musik der Band nicht irgendwie einordnen könnte. Dennoch erfüllt am Donnerstagabend beim Jazzclub ein etwas anderer Sound die Werkstatt; keiner, den man für gewöhnlich mit Jazz verbindet. Sphärische Klänge durchziehen den Raum, und schon ist einem, als schlösse man besser die Augen, denn von nun an geht es in die Abteilung des Träumens.

Detlef Brune (Keyboard, Klavier), Walter Weihs (Saxofon) und Christoph Hermsen (Percussion) zelebrieren einen fragilen Sound. Getragen wird er von den weichen Klängen des Pianisten und einem dichten Klangteppich des Percussionisten. Zusammen mit den koloraturreichen, aber straffen Melodiebögen des Saxofonisten ergibt das einen nahezu weltmusikalischen, sehr facettenreichen Sound, der an die „coolen“ Klänge Jan Garbareks, aber auch die orientalischen Stücke Andreas Vollenweiders erinnert.

Crystal Silence Jazzclub Lippstadt 2008

In jedem Fall inspiriert er, denn bei der Musik von Crystal Silence ziehen unwillkürlich Bilder auf, in denen man den Zug einer Karawane oder einen Besuch im Souk assoziiert. Kein Wunder bei Titeln wie „Nomads“ und „Hadj“. Die Musik wird sinnlich und hat einen nahezu meditativen Charakter. Da wird die Geräuschkulisse schon mal als störend empfunden. Die Musiker haben, wie sie sagen, selbst Bilder im Kopf. Detlef Brunes Komposition“A Foggy Lake“ etwa beschreibt den Möhnesee, wie er im morgendlichen Dämmerlicht von Sonnenstrahlen „geweckt“ wird.

Die Musik des Ensembles fordert den Zuhörer heraus, sich neuen Klangwelten zu öffnen. Dabei sind es doch Kompositionen von Chick Corea, John Coltrane, Wayne Shorter oder Abdullah Ibrahim, die die drei Musiker aus Soest und Lippstadt im Repertoire haben.

Die lassen sich zwar nicht so schnell heraushören, machen jedoch das Ensemble, das immer mehr auch Eigenkompositionen einbringt, zu einem ganz individuellen Gespann — das übrigens schon einmal 2003 in Lippstadt und erst im vergangenen Jahr beim Friedensgebet in der Jakobikirche zu hören war. In den Zugaben zeigt das seit zehn Jahren bestehende Trio jedoch, dass es sich – etwa mit Duke Ellington – im klassischen Jazz ebenso zuhause fühlt.“

Vielen Dank an Marion Heier für diese außergewöhnlich gelungene Reportage!